Psalm 139: Ein Erlebnis mit allen Sinnen

In einer kreativen und intensiven Unterrichtseinheit haben sich Schüler gemeinsam mit mir auf eine besondere Reise durch den Psalm 139 begeben.
Ziel war es, die eindringlichen Worte des Psalms nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern sie auch mit allen Sinnen zu erleben und erfahrbar zu machen.

Ein Psalm, der bewegt

Psalm 139 ist bekannt für seine eindrucksvolle Sprache, die Gottes allumfassende Nähe und Fürsorge beschreibt. Mit Zeilen wie „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“ regt er dazu an, über die Beziehung zwischen Mensch und Gott nachzudenken. Doch anstatt nur über die Bedeutung dieser Worte zu sprechen, haben wir uns entschieden, den Psalm in verschiedenen Kontexten zu erleben.

Stadtpark und Schulhof als Lernorte

Die Auseinandersetzung begann im Klassenzimmer, wo die Schüler den Psalm zunächst lasen und in eigenen Worten beschrieben, wie er sie ansprach. Danach verließen wir den Klassenraum, um uns von der Theorie in die Praxis zu bewegen. Der Stadtpark wurde zu einem Ort des Staunens und Nachdenkens. Während wir die Natur um uns herum erkundeten, reflektierten die Schüler über die Worte des Psalms und setzten sie in Beziehung zu ihrer Umwelt: die allgegenwärtige Präsenz Gottes in den Blättern der Bäume, dem sanften Wind und dem Sonnenlicht.

Der Schulhof wiederum bot die Möglichkeit, in einem alltäglichen Umfeld Gottes Nähe zu entdecken. Mit geschlossenen Augen lauschten die Schüler den Geräuschen des Hofes, spürten den Boden unter ihren Füßen und ließen sich von der Vorstellung leiten, dass Gott uns auch in den gewöhnlichsten Momenten begleitet.

Kreativer Abschluss: Ein eigener Psalm

Am Ende der Einheit waren die Schüler selbst gefragt: Sie sollten ihre eigenen Gedanken und Gefühle in einem Psalm ausdrücken. Diese Aufgabe förderte nicht nur ihre Kreativität, sondern auch ihr Verständnis für die Aussagekraft und Struktur eines Psalms. Entstanden ist dabei unser Klassenpsalm.

Fazit

Die Arbeit mit Psalm 139 hat gezeigt, wie lebendig und zugänglich religiöse Texte sein können, wenn man sie über verschiedene Sinne und Erlebnisse erforscht. Die Schüler haben nicht nur die tiefere Bedeutung des Psalms verstanden, sondern auch einen persönlichen Zugang zu den biblischen Worten gefunden. Besonders das Verfassen eines eigenen Psalms war ein Höhepunkt der Einheit, der ihre Reflexionsfähigkeit und Kreativität stärkte.

Diese besondere Erfahrung zeigt:
Glaube ist nicht nur etwas, das man lernt – er ist etwas, das man erlebt.

Fotogalerie

Fotos: Carina Fischer